Masuren – die Landschaft

Masuren liegt im süd-östlichen Teil der Masurischen Seenplatte, vom Ostróda (Osterode) im Westen bis Ełk (Lyk) im Osten, von Pisz (Johannisburg) und Ruciane Nida im Süden bis Gołdap und Wegorzewo (Angerburg) im Norden.  In den Masurischen Wädern, Gewässern, Süpfen und auf den Awiesen kann man verschiedenste Tierarten zu sehen  bekommen: Elche, Hirsche, Wölfe, Biber, Rehe, Wildschweine und Fuschse und andere.

Große Masurische Seen

Größter Seenkomplex Polens – Land der Tausend Seen. Zur Masurischen Seenplatte gehören auch Polens größten Seen, der Jezioro  Śniardwy (Spirdingsee) mit 114 qkm und der Jezioro Mamry (Mauersee) mit 104 qkm. In einer malerischen Landschaft gebettet, verfügen die Seen über abwechslungsreiche Uferlinien und sind ein Paradies für Segler und Angler. Durch Flüsse, Kanäle und Schleusen miteinander verbunden, bilden sie eine Wasserroute von etwa 200km für die Binnenschiff fahrt und den Wassertourismus. Ganz besonders attraktiv sind die Segelrouten. An den Gewässern leben viele Vogelarten: Kormorane, Graureiher, Kraniche, Wildenten, Wildgänse, Schwäne und Haubentaoucher. In den Masurischen Seen leben auch viele Fischarten: Barsche, Hechte, Zander, Aale und die Maränen.
 

Masuren – Krutynia

Die Kajakroute auf dem Fluss Krutynia gehört zu den schönsten in Polen. Die 91 km lange Strecke beginnt in Sorkwity und endet an der Mündung der Krutynia in den See Bełdany. Unterwegs durchpaddelt man 17 Seen sowie die Flüsschen des Piska-Urwaldes, die von einer fast unberührten Natur gesäumt werden. Dabei kann man die Flora und Fauna unter Wasser bewundern und aus nächster Nähe den Höckerschwan, den größten Vogel Europas, beobachten. Die Tour führt durch mehrere Naturreservate.

 

Masuren Geschichte

Seit dem frühen Mittelalter war das Gebiet am Südrand der Ostsee westlich der Weichsel von Slawen und östlich davon  von Prussen, auch Pruzzen genannt, bewohnt. Von dieser verschwundenen Nation zeugen nur ein paar Ortsnamen in Masuren und der Landesnahme Preußen. Die Prussen bildeten eine Gemeinschaft von elf Stämmen, die ca. 170 000 Menschen zählten. Sie lebten dort, wo später Ostpreußen entstand. Es waren freie Bauer sowie reiche „kunigas (Könige) oder „nobiles, die ‚Adelsschicht darstellten. Sonne und Mond stellten für die Prussen göttliche Mächte dar. Ihre Götter waren: Perkunos-Gott des Gewitters und der Natur, Potrimpos – Gott des Lebens, Patollu – der des Todes. Die Prussen verehrten heilige Heine, was für Bischof Adalbert im Jahr 997 tragisch endete. Er betrat vermutlich einen solchen Hain und wurde bei seinem Versuch, die Prussen zu christianisieren, getötet.

1231 begann die Eroberung des Prussenlandes durch die Ordensritter. 1283 siegte der besser organisierte und ausgerüstete Deutsche Orden und es folgte die Kolonisation der eroberten Gebiete. Die dezimierten Prussen assimilierter sich nach und nach  mit neuen Ansiedlern, und spätestens seit der großen Pest in Masuren zu Anfang des 18 Jh. gab es dieses Volk nicht mehr.

Ende des 14 Jh. hatte der Ordensstaat seine größte territoriale Ausdehnung. Er galt damals als der bestverwaltete Staat des Mittelalters. Dann aber begann der Niedergang seiner Macht. 1410, in der Schlacht von Tannenberg, wurde das Ordensheer vernichtend geschlagen. Schließlich war der Hochmeister gezwungen, im zweiten Thorner Frieden, 1466 große Teile seines Gebietes abzugeben und die Lehnshoheit des polnischen Koenigs anzuerkennen.

Damals wurde der Sitz des Hochmeisters von Marienburg nach Königsberg verlegt, wo von nun an die Hochmeister residierten, bis der letzte von ihnen, Albrecht von Brandenburg-Ansbach, 1525 unter dem Einfluss von Martin Luther den Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum umwandelte, der Reformation beitrat und zum Herzog in Preußen wurde. Nach dem Tod des letzten Herzogs, 1618, übernahm dann Brandenburg durch Erbschaft das Preußenland.

Aber erst dem großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm, gelang im frieden von Oliva 1660 die endgültige Befreiung von der polnischen Lehnshoheit.

Am Anfang des 20. Jh. präsentierten sich die Bewohner Ostpreußens als „eine Mischung aus prussischen Elementen und polnischen, aus brandenburgischen, salzburgischen und russischen (Lenz). Die Städte waren seit dem Mittelalter in großer Mehrheit von deutschen bewohnt, ebenfalls die Dörfer um Königsberg, in Barten, Natangen und im Sammland, ebenfalls im norden des Ermlands. Anders war die Situation im Süden der Provinz, wo noch ende des 19 Jh. die Mehrheit der Bevölkerung die Masuren polischer Muttersprache war, wenn auch nicht polnischer nationaler Identität. Es waren die Nachkommen der Polen aus Masovien, die seit dem 14 Jh. nach Preußen auswanderten und im Süden des Landes niederließen. Nach 1871, als Deutsch in allen Schulen als Unterrichtssprache eingeführt wurde, ging die Anzahl der polnisch sprechenden Masuren rapide zurück. Nach einer Volkszählung 1910 machten die Masuren nur in fünf Kreisen über 50% des Bevölkerung aus, 15 Jahren später in den gleichen Kreisen zwischen 10-30 %. Nur knapp 1% der Masuren entschied sich 1920 in einem Plebiszit, in dem über die Zugehörigkeit des südlichen Ostpreußens entschieden werden sollte, für Polen. Als 1945 alle masurische Gebiete dem polnischen Staat einverleibt wurde, durften etwa 80 000 Masuren als Autochthone im Land bleiben. Viele von den Masuren fanden jedoch in der neuen Wirklichkeit keinen Platz für sich da, und wanderten aus. Heute beträgt ihre Zahl kaum mehr als 10 000. Die Nachkommen der Masuren verstehen sich heute als deutsche Minderheit in Polen.

Masuren als Reiseziel

Reisezeit und Kleidung

Die Region  Masuren liegt in der Übergangszone zwischen dem ozeanischen Klima Westeuropas und dem Kontinentalklima Osteuropas. Daher ist das Wetter beständiger als beispielsweise in Hamburg. In der Regel beginnt der  Sommer in Masuren Ende Mai, die Tage sind meistens sonnig, aber die Nächte sind noch kühl. Die größte Anzahl der sonnigen tage gibt es im Juni und September. Der Juli ist durch häufige Gewitter gekennzeichnet, der August ist meist sonnig, nur die Tage werden immer kürzer. Im September sind Masuren besonders schön, die Sonne scheint und  der Herbst verwandelt die Wälder in die Palette eines impressionistischen Malers. Der Winter in Masuren ist schneereicher und kälter als im polnischen Tiefland, er dauert von 90 bis 110 Tage und es gibt Frost im Januar und Februar bis -25 Grad. Der Frühling beginnt hier erst Mitte April.

Masuren – Rundreisetipp

Eine Reise nach Masuren ist nicht nur Naturerlebnis, reizvolle Landschaft und Erholung. Schon auf dem Weg dorthin kann man Kulturgüter europaeichen Formats bewundern.

So empfehlt es sich, eine Reise nach Masuren von Norden aus über Szczecin (Stettin) und Gdańsk (Danzig) zu beginnen. Stettin mit ca. 450.000 Einwohnern ist die siebtgrößte Stadt Polens,die grüne Stadt, mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten: u.a. dem Schloss der Pommerschen Herzöge und der Hackenterrasse. Dann steht alte Hansestadt Gdańsk (Danzig) auf unserer Route – das Paradebeispiel polnischer Restaurationskunst. Auf die Besucher wartet die Marienkirche, die Langgasse und der Lange Markt und viele andere.  Die nächsten Etappen sind dann: Malbork (Marienburg), ehemalige Residenz des Hochmeisters des Deutschen Ordens, die größte mittelalterliche Backsteinburg der Welt, und Elbląg (Elbing) mit der vor kurzen wiederaufgebauten Altstadt. Dann geht es das Haff entlang bis nach Frombork (Frauenburg)mit dem Domhügel, wo der große Astronom Nikolaus Kopernikus lebte und sein bedeutender Werk schuf. Ein Muss ist auch der Oberlandkanal, dessen Einrichtungen die Schiffe übers das Land rollen lassen. Weiter führt der Weg an den ermländischen Städten vorbei, Lidzbark Warmiński (Heilsberg mit der Bischoftsburg) und Olsztyn ( Allenstein), die heutige Hauptstadt der Woiwodschaft für Ermland und Masuren,mit der Burg des ermländischen Domkapitels und der Jakobikirche . Sehenswert sind Burgen in Olsztyn (Allenstein), Reszel (Rössel) oder Nidzica (Neidenburg) sowie die Kirchen in Braniewo (Braunsberg), Elbląg (Elbing), Orneta (Wormditt) und Dobre Miasto (Guttstadt).

Es folgt die Reise ins eigentliche Masuren. Am besten wählt man als Übernachtungsort Giżycko (Lötzen), Mikołajki (Nikolajken) oder Mrągowo (Senburg) aus und von dort aus kann man Ausflüge unternehmen, z.B. zu der barocken wallfahrtskirche Święta Lipka (Heilige Linde), oder zu den aus der Literatur bekannten Schlössern des preußischen Adels. Die Begegnung mit der Geschichte bietet die ehemalige Führerhauptquartier „Wolfschanze bei Kętrzyn (Rastenburg). Man kann eine Schifffahrt zwischen Mikołajki und Ruciane Nida machen, die Tarpanen in Popielno suchen und das Kloster der Altgläubigen in Wojnowo besichtigen, eine Stakenfahrt auf dem Fluss Krutynia im Dorf Krutyń (Kruttinen) unternehmen.

Eine Rückreise aus Masuren führt am besten über Ostróda (Osterode) und weiter an der Perle der Weichsel, dem UNESCO-Kulturdenkmal Toruń (Thorn), an Gniezno (Gnesen) und Poznań (Posen) mit ihren wertvollen Kathedralen vorbei bis nach Frankfurt an der Oder.

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